Perlenkette

 Perlenkette
Die klassische Perlenkette gehört zu den bekanntesten und verbreitetsten Schmuckstücken. Die runden, meist weißen Perlen werden dabei auf einer Trägerschnur aneinander gereiht, so dass eine Kette ohne Zwischenräume entsteht. Es gibt aber auch Ketten, die nicht komplett aus Perlen bestehen, sondern aus Gold, Silber oder Edelstahl und einzelne Perlen als Anhänger tragen. Die Grundlage sind oftmals Süßwasserperlen aus Perlmutt, die sich in Mollusken als Fremdkörper bilden. Unter dem Mikroskop zeigt sich das plättchenweise Wachstum von Perlen, wobei die Plättchen von organischem Protein zusammengehalten werden. Die Süßwasserperlen stammen in vielen Fällen aus einer Muschel namens Hyriopsis cumingii, welche in Seen und Flüssen Chinas vorkommt. Die Größe der Süßwassermuschel beträgt ca. 30 cm, also eine sehr große Muschel. Sie können ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen, was für eine Muschel schon sehr alt ist. Bevor die Zucht solcher Perlen sich etablierte, fand man sie in Flüssen und Seen. Sie waren sehr zierlich und hatten eine sehr unregelmäßige Form. Heutzutage werden auch große barocke bis runde Perlen gezüchtet. Die Süßwasserperle ist eine kernlose Perle und somit eine Vollperle. Es gibt sie in den Farben weiß, creme, rosa, bis fliederfarben. Die Größen der Süßwasserperlen bewegen sich im 2-10 mm-Bereich, sehr seltene kommen auch Perlen bis 15 mm vor. Alle Zuchtperlen sind von der Entstehung organisch, d. h. sie sind in Austern oder Muscheln herangewachsen. Für die Schmuckherstellung ist wichtig, welche Perlen für das jeweilige Schmuckstück verwendet werden, denn nur die Perlen, die ohne das Eingreifen von Menschen gewachsen sind, dürfen sich auch echte Perlen nennen. Kriterien, nach denen die Qualität und der Wert von Perlen und damit auch des Perlenschmucks gemessen werden, sind Form, Größe, Lüster, Oberflächenqualität und Farbe. Lüster bezeichnet den speziellen Glanz, der durch die Lichtbrechung an der Oberfläche einer Perle entsteht. Der Lüster sollte dabei nicht matt und stumpf sein und die Oberflächenqualität nach Möglichkeit glatt und seidig, nicht uneben. Auch der Typ der Perle ist für ihren Wert entscheidend; Naturperlen sind erheblich wertvoller als gezüchtete. Eine stark ausgebildete Perlmuttschicht und eine saubere Bohrung durch die Perle komplettieren die Ansprüche an hochwertige Perlenkette. Die Perlenkette als solches findet sich als Zierwerk bereits in der Antike. Im Louvre befindet sich Perlenschmuck, der älter als 2400 Jahre ist. Das dreireihige Collier wurde bei Ausgrabungen in einem Sarkophag im Palast der persischen Könige von Susa gefunden. Im Museum of Art in New York kann man ein griechisches Collier aus Perlen und Gold betrachten, das vermutlich 300 v. Ch. gefertigt wurde. Die mächtigen und reichen Römer waren unübertroffen im verschwenderischen zur Schau stellen von Perlen und Perlenschmuck. Die Frau des römischen Kaisers Caligula nutzte auch kleine Festlichkeiten, um sich mit Perlen im Werte von Millionen zu behängen. Das wundert einen nicht mehr, wenn man hört, dass Caligula selber seine Stiefel mit Perlen besetzen ließ und sein Lieblingspferd mit einem Perlencollier schmückte. Im Mittelalter finden Perlen meist Verwendung in der sakralen Goldschmiedekunst. Im 15. und besonders im 16. Jahrhundert erlebten Perlen und Perlenschmuck einen neuen Höhepunkt der Wertschätzung. Von allen Königinnen war Elisabeth I (1533 - 1603) die wohl leidenschaftlichste Anhängerin von Perlen. Gemälde zeigen sie meist mit mehreren Perlenketten verschiedener Längen. Einige reichten bis zu ihren Knien.

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